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antonsafer
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Petition: Bienen schützen - Neonikotinoide verbieten!

von antonsafer am 28.01.2013 17:39

Allmählich gibt´s eine Petitionsflut zu Bienen, Naturschutz, Landwirtschaft etc.
Hier eine zum Schutz der Bienen durch das Verbot von Neonics. Eben heute gestartet...

Ziel ist es, die Agrarministerkonferenz in dieser Woche in Brüssel auf das Problem aufmerksam zu machen. Der Französische Landwirtschaftsminister wird einen Antrag in unserem Sinne dort einbringen.
Antragsteller ist Manfred Hederer, Vorsitzender des DBIB.

http://www.change.org/de/Petitionen/bienensterben-stoppen-neonikotinoide-in-pestiziden-verbieten

Ich bin ja dafür, die Pestizide zu verbieten, und nicht nur die Neonics in Pestiziden.


Eine Petition mehr kann aber nicht schaden, um die ungeaignerten Bollidigger&-rinnen aufzuscheuchen.

MfG

Anton

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.04.2013 10:38.

antonsafer
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Das Verschwinden der Amphibien - Pestizide als Ursache

von antonsafer am 26.01.2013 15:27

Das Vorkommen von Amphibien ist weltweit im Rückgang begriffen.
Besonders auffällig ist es in Agrarlandschaften mit Intensivnutzung, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Vielzahl von Agrochemikalien.

Professor Carsten Brühl von der Universität Landau hat zusammen mit 3 anderen Wissenschaftlern die Auswirkungen von Pestiziden auf terrestrische Lebensphasen von Amphibien untersucht, und soeben veröffentlicht:
SCIENTIFIC REPORTS Band 3 : Seite 1135-9 DOI: 10.1038/srep01135 .

Die bisher wenig untersuchte Fragestellung war, wie jugendliche und erwachsene Frösche, Kröten und Molche reagieren, wenn sie zB auf den Feldern mit Agrarchemikalien besprüht werden. Eine spezifische Risikobewertung für Pestizidbelastung der Amphibien, wie sie für andere Wirbeltier-Gruppen obligatorisch ist, wird derzeit nicht durchgeführt.

Meine Übersetzung aus der Zusammenfassung der Arbeit:
"Wir untersuchten die Wirkung von sieben Pestiziden auf juvenile Europäische Grasfrösche (Rana temporaria) in einem landwirtschaftlichen Sprüh-Szenario. Die Sterblichkeit reichte von 100% nach einer Stunde bis zu 40% nach sieben Tagen in der Anwendungsbeschreibung empfohlenen Dosierung der derzeit zugelassenen Produkte. Die nachgewiesene Toxizität ist alarmierend und ein Flächendeckender negativer Effekt der Exposition durch Pestizide auf Amphibien ist als wahrscheinlich anzunehmen. Die Wirkung der landwirtschaftlichen Pestizidexposition dürfte als Ursache für den Niedergang der Amphibien unterschätzt werden.
Dies fordert mehr Aufmerksamkeit für Schutzbemühungen, da die bisherigen Verfahren zur Risikobewertung diese im Verschwinden begriffene Tiergruppe nicht schützen."

Ich glaube, dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen, außer:
Landwirtschaft braucht wirklich keine Agrochemikalien !

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Industrie-gesponserte Studien verzerren das Gesamtbild der Forschungsergebnisse

von antonsafer am 24.01.2013 14:16

Nun, das ist sicher keine neue Erkenntnis!

Aber es ist doch bemerkenswert, dass dies nun zumindest für die medizinische Forschung gut belegt ist. Die renommierte Cochrane-Organisation hat sich nun des Theams angenommen, und in einem sorgfältig zusammengetragenen Review von 48 einschlägigen Publikationen die Wirkungen des Industrie-Sponsorings im Bereich der klinischen Forschung an Arzneimitteln und neuerdings auch Medizingeräten ("devbices", wozu zB auch Stents zählen) untersucht:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.MR000033.pub2/pdf

Das Ergebnis läßt darauf schliessen, ..dass Industrie-finanzierte Studien für Arzneimittel und Medizinprodukte öfter ein günstiges Ergebnis für die Produkte des Sponsors zeigen als bei Studien, die nicht von der Industrie finanziert wurden." so der Leiter der Untersuchung, Andreas Lundh.

Warum sollte dies bei Studien im Agrar- und Ernährungsbereich besser sein, wo doch dort eine noch viel striktere Bindung an Industriefinanzierung und Geheimhaltung gepflegt wird?

Die Langfassung findet ihr am Ende des obigen Links.

Unser Forderung nach Industrie-unabhängigen, voll aus öffentlichen Mitteln geförderte Agrarforschung muss also viellauter werden!

Anton
 

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Roundup Ready - ein Verdachtsfall nicht nur für Krebsauslösende Wirkung, sondern auch Teratogenität

von antonsafer am 21.01.2013 20:39

Liebe Leute,

aus den Daten der Seralini-Studie ergibt sich zumindest ein plausibler "Anfangsverdacht" für Krebserregende Wirkung.
Meine Reanalyse ist noch "unterwegs".  Da die Tierzahl der Einzelgruppen nicht ausreicht habe ich mal die Behandlung mit GMO-Mais (GMO) zusammen genommen und als einen Faktor angesehen, und die mit Roundup Ready (R) als einen zweiten.
Methode: Logistische Regression. Kurzes Ergebnis:

  • Lebertumore (nur männliche Tiere): Die gemeinsame Behandlung GMO+R erhöht das Risiko signifikant (p=0.022).
  • Mammacarcinome (nur weibliche Tiere): R erhöht das Risiko signifikant (p=0.006); gerade an der Signifikanzgrenze liegt die Wirkung der Kombination GMO+R (p=0.050).
Leider hat Seralini selbst dazu keine statistischen Teste durchgeführt. Aber laut seiner eigenen Daten ergibt siuch vor allem ein signifikanter Einfluss von R zur Auslösung von Lebertumoren bei Männchen, wenn die Tiere auch mit GMO-Mais gefüttert wurden.
Bei den weiblichen Ratten  erhöht sich die Zahl der Mammacarcinomfälle (=Brustkrebs) besonders deutlich durch R, aber das Risiko wird durch Zufütterung von GMO-Mais noch erhöht.

Darüber hinaus findet sich auch ein ziemlich überzeugender Beleg für die Erbgutschädigende Wirkung von R, was sich in einer erhöhten Missbildungsrate ausdrückt: http://www.omicsonline.org/2161-0525/2161-0525-S4-006.php?aid=7453
Da die Mechanismeen dieser Schäden physiologisch zusammen hängen, ist das nicht nur eine Korrelation, sondern ein (vermuteter) logischer ("kausaler") Zusammenhang.

Da ja eine Embryotoxizität damit belegt ist, ist auch die Frage, wieweit evtl auch Bienenlarven geschädigt werden.

Hier steht uns noch ein harter Kampf bevor, den wir (wenn überhaupt) nur mit viel Stehvermögen gewinnen können.

LG
Anton 

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Re: Buchempfehlung "Bad Pharma"

von antonsafer am 17.01.2013 22:35

Das weiss ich doch recht gut.

Ein erfolgreicher Motor und Mitstreiter an diesem erzwungenen Umkehrpunkt zu Neonics ist Henk Tennekes, der sich massivst für diesen Meinungswechsel bei der EFSA eingesetzt hat, auch die Initiative im Europaparlament mit angestossen hat. Es hat ihn unglaubliche Kraft gekostet, aber jetzt zahl er die Rechnung dafür: er bekommt keine Aufträge mehr als selbständiger Toxikologe. Mutmaßlich hat ihn die chemische Industrie auf eine "schwarze Liste" gesetzt.

Über die neue Gefahrenbewertung der Neonics freue ich mich selbstverständlich, aber die Sache ist noch nicht ausgestanden. Die chemische Industrie, die Saatgutkonzerne, die "Biosprit"-Hersteller, der "Bauernverband" - alle fahren jetzt schwere Geschütze auf. Dieser "Krieg" ist längst noch nicht entschieden. Wart´s mal ab!

Meine Skepsis im Feld der Medizin rührt daher, dass ich selbst 36 Jahre in einem Pharmakonzern gearbeitet habe, und das Umfeld recht gut kenne. Der Medizin-Sektor wälzt allein in D 3-stellige Milliardensummen um, und hat daher ein großes Korruptionspotential. Ob Krankenhaus (zB Transplantationsskandale), Niedergelassene (teilweise Annahme von Zahlungen aus der Pharmabranche für verordnungen), Pflegeindustrie (Abrechnungsbetrug), überall findest Du marode gesellschaftliche Zustände.

Zum Glück gibt´s ja auch von ärztlicher Seite kritische Gegenbewegungen:
http://www.neurologyfirst.de/nachrichten.php#4
(berichtet u.a, dass es "Bad Pharma" bald auf Deutsch geben wird)

Also bleibe ich ein optimistischer Pessimist, und versuche das Unmögliche!
Alleine, aber noch lieber mit Mitstreitern/innen.

LG
Anton

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Buchempfehlung "Bad Pharma"

von antonsafer am 17.01.2013 18:29

Sehr empfehlenswert ist ein neues Buch vom Mediziner und Wissenschaftsjournalisten  Ben Goldacre: "Bad Pharma".

Kommt etwa in die Ecke der Kritik, die ich bereits in den vergangenen Jahren z.T auf Basis der gleichen Studien in Vorträgen geäußert hatte; nur viel ausführlicher, und akribisch dokumentiert:

  • Selektive Veröffentlichung der "positiven" Studienergebnisse, Nicht-Veröffentlichung der "negativen" Studien
  • Übertrieben positive "Ergebnisfrisur" und Wertung von Therapieergebnissen, nicht zuletzt durch statistische Manipulationen, die selbst für Fachleute oft schwer nachzuweisen sind
  • Unterdrückung oder manipulatives "Verkleinern" der Nebenwirkungen
  • Prüfen gegen Placebo statt gegen den "Goldstandard" der Therapie bzw, die vermutlich "beste" Therapieoption
  • Zu kurze Beobachtungsdauern, so dass langfristig auftretende Nebenwirkungen nicht oder in zu geringem Umfang beobachtet werden können
  • Verschanzen hinter "Richtlinien", um sich der Untersuchung kritischer Fragen zu entziehen
  • Die Studiendurchführung unter GLP/GCP-Bedingungen wird in der Öffentlichkeit als Beleg für die Seriosität und wissenschaftliche Korrektheit einer Studie verkauft, obwohl dies gar nichts mit der INHALTLICHEN wissenschaftlichen Qualität der Studie zu tun hat [GLP="good laboratory practice"; GCP="good clinical practice"]
  • Geheimhaltung wichtiger Dokumente, die für eine Nachvollziehbarkeit der Studie nötig wäre, zB Studienplan (Ausgangsdokument, und alle Änderungen)
  • Geheimhaltung der Rohdaten, so dass statistische Berechnungen nicht nachvollziehbar sind 
  • Under-cover Autorenschaft der Pharmafirmen, nach außen hin scheinbar "neutrale" AutorenschaftNegieren bzw
  • Verschweigen von Interessenkonflikten
  • Bindung von Fachleuten an Industrie und Genehmigungsbehörden durch den "Drehtüreffekt" (zB Industrie->Behörde->Industrie->Wissenschaft)
  • Sponsoring von Forschung durch Industrieunternehmen; damit direkter oder indirekter Verlust der Unabhängigkeit
  • Einflussnahme von Industrie-abhängigen Wissenschaftler auf Regulatoren (Gesetzgeber, Behörden) und Richtlinien (zB, ärztliche Guidelines)
  • Neu für mich war: Ankauf von Verlagen bzw Redaktionen durch Pharmafirmen
  • u. v.. a.

Das Buch argumentiert recht sauber, gibt viele überzeugende Beispiele an
Wird dennoch kaum etwas bewirken, zumindest in D.
Korruption im Medizinwesen ist weitestgehend nicht strafbar bzw. ohne Sanktionsdrohung.

Die Chemiefirmen als Pestizidproduzenten sind ja teilweise identisch mit Pharmaherstellern, und so ist es kaum verwunderlich, dass sich diese Industrien der gleichen Strategien bedienen. Eine sehr erhellende Lektüre für alle die gut Englisch können. Als Zugabe noch mit dem so vergnüglichen britischen Humor gewürzt, ohne dass die Inhalte darunter leiden.

Deutsche Übersetzung gibt es noch nicht. Für diejenigen, die etwas Methodisch-kritisches brauchen: Vom gleichen Autor gibt es schon das Buch "Bad Science", das auf Deutsch erhältlich ist. Der (unzutreffende) Titel: "Die Wissenschaftslüge". Leider wurde der britische Humor von der Übersetzung getilgt ... trotzdem dehr lehrreich.

MfG

Anton Safer

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Re: Aufnahme von Guttationstropfen ohne Einfluss auf die Entwicklung von Bienenvölkern

von antonsafer am 17.01.2013 17:48

Ich hatte noch keine Zeit, diese Wallner´sche Arbeit "zur Brust" zu nehmen.
Ich kenne das Original noch nicht, nur die Industrielastigen Presseerklärungen:
http://www.seedquest.com/news.php?type=news&id_article=32875&id_region=&id_category=&id_crop=

Die Frage ist, ob (1) überhaupt gebeizt wurde (mit Neonics?), (2) in den Guttationstropfen dann logischerweise Neonics nachweisbar sein sollten (Messmethode? Konzentration?), (3) die Bienen den Standort der behandelten Pflanzen beflogen haben  (4) die Bienen tatsächlich dieses Wasser aufgenommen haben (oder vielleicht eher aus anderen Wasserquellen?), (5) wie dann eventuelle Bienenverluste überhaupt gemessen wurden. Mit schlechten Methoden und mit oder ohne Manipulationsabsicht kann man das politisch gewünschte (und für die Industrie Absatzträchtige) Ergebnis herbei führen.

Die Ergebnisse der MeLISSA-Studie sind dazu selbstverständlich nicht vergleichbar, denn diese war ein Monitoring-Projekt, aber die Ergebnisse zeigen, dass die eindeutigen Auswirkungen der Pestizide (darunter einiger Neonics) zu Bienenvolkverlusten stehen. Der KAUSALE Zusammenhang ist gegeben: http://www.ages.at/ages/landwirtschaftliche-sachgebiete/bienen/forschung/melissa-2009-2012-ergebnisse/
Die Auswertung der nationalen Studien innerhalb der EU hat nun zu einem ersten Schritt in der Revision der Noenic-Bewertung geführt: http://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/beehealth.htm

Die Propaganda der Interessenverbände gegen diesen Schritt der Neubewertung ist nun angelaufen. Und sie werden kämpfen um ihre Interessen bis zum "Endsieg" - wetten?!

Anton Safer

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Re: Stoppt das Bienensterben!

von antonsafer am 17.01.2013 13:52

Es müsste richtiger weise heissen: "STOPPT DAS BIENENVOLKSTERBEN !"

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Re: Gegen die Freisetzung von Gentechnisch veränderten Kartoffeln

von antonsafer am 17.01.2013 13:50

Ich habe schon die Einwendung gegen GM-Kartoffeln des Umweltinstitutes München unterschrieben!
Das ist in der selben Sache: www.umweltinstitut.org/genkartoffeln .
Zweimal unterschreiben könnte uns dem Verdacht aussetzen, wir wollten die Unterschriftszahlen nach oben manipulieren!
Diesen Anlass für Kritik gegen uns sollten wir vermeiden.

MfG
Anton Safer

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