Kräuterjauchen sind nicht ungefährlich
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Kräuterjauchen sind nicht ungefährlich
von Bienenwabe am 24.02.2013 11:12Bei Mist, Gülle und Jauche gilt die Regel, man soll es keinesfalls bei wachsenden Kulturen einsetzen. Die Gefahr ist groß, dass pathogene Keime die Kulturpflanzen besiedeln.
Völlig bedenkenlos verwenden viele Hobbygärtner jedoch Kräuterjauchen, die in Sachen Pathogenität einer Gülledüngung ähnlich sind.
Beispiel Brennnesseljauche. Im Gewächshaus ausgebracht hat man binnen zwei Tagen einen wunderschönen Biofilm aus Bakterien auf den Blättern, abgesehen von Geschmack und Geruch, es weiß keiner welche Bakterien sich da drauf tummeln, auf jeden Fall jede Menge Enterobakterien.
Auch im Freien auf den Boden gegossen, bleibt die Bakterienbrühe nicht dort, sondern gelangt über Gülleaerosole oder stärkeren Regen wieder auf die Nutzpflanze. Über günstige Eigenschaften von Kräuterjauchen sollte man erst diskutieren, wenn man weiß, was da drinnen ist, E-Coli, Laktobazillen, Ehec, MRSA, Salmonellen. Theoretisch können sich in einer Kräuternährlösung sehr viel Bakterien vermehren und das ist auch in der Praxis der Fall.
Leider ist die Bioszene vom Glauben an Kräuterjauchen besessen. Kaum ein Biogärtnerhandbuch, indem diese teiweise gefährlichen Abhärtungsmethoden nicht erwähnt werden. Und das ohne Erfolg. Was nützt ein Ausug aus Ackerschachtelhalm gegen Phytophora oder Mehltau. Die sich dort ansiedelnden Bakterien besetzen zwar den Platz und machen dem Pilz das Leben etwas schwerer - aber nur etwas. Sobald der Pilz ins Gewebe eingedrungen ist, stören ihn die Bakterien nicht mehr und die Pflanze ist futsch.
Warum statt dessen nicht diejenigen Düngemittel, welche die Pflanze zur Stärkung benötigt auf das Blatt aufbringen und in diesem Zug die Nebenwirkung einer gründlichen Blattdesinfektion geniesen. Dann sind die Pilze und Bakterien futsch und ich habe solange Zeit, bis die nächsten Sporen wieder angeflogen kommen und eine relevante Dicht erzielen.
Tomaten schmecken auch ohne Bakterien, zum Würzen verwende ich Salz.