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Re: Die Rache der Schöpfung
von Bienenwabe am 28.12.2012 10:34Als Imker habe ich lange die Schuld am Bienenvolksterben in meiner Betriebsweise vermutet. Bis ich 2005 im Herbst 25 von 50 starken Jungvölkern an einen anderen Ort verbrachte und erleben musste, dass die zurück gelassene Hälfte der Bienenvölker binnen 2 Wochen leer geflogen waren.
Alle hatte die gleiche Behandlung und Betriebsweise erfahren, der Unterschied war eine Senftracht nach Zuckerrüben, die mit Clothianidin gebeitzt waren, welche die eine Hälfte der Völker eintrug.
Das schockierende war die Reaktion umliegender Imker, die gleiche Verluste erlitten hatten. Sie einigten sich auf Varroaschäden. Obwohl sie alle unterschiedlich gut behandelt hatten, hatten sie die selben Verluste.
Man darf aus Bescheidenheit gerne erst mal den Fehler bei sich selbst suchen. Wenn Vergiftungen offensichtlich sind, ist es eine Schande dies zu vertuschen. Ein Bienenvolk mag kompliziert sein, aber wenn ich meine Mädels seit 25 Jahren kenne, erkenne ich auch, was sich an Ihnen verändert. Wenn sie ihre Sinne nicht mehr gebrauchen können.
Noch mehr, als Imker sehe ich auf die anderen Fluginsekten, kenne ihre Fluggeräusche, ihre Anzahl, ihren jahreszeitlichen Rhytmus.
Es ist allzu deutlich, dass mit der Einführung der Neonicotinoide, die Zahl der Nutzinsekten dramatisch zurück gegangen ist und in Folge davon die Vogelpopulationen auch darunter leiden.
Wer das Bienensterben isoliert von den anderen Nutzinsekten betrachtet und pathologische Symptome der Bienenvölker als Begründung heraus fischt, fischt im Dunkeln. Wie blind, bzw. von seiner eigenen Unwissenheit überzeugt, muss ein junger Bienen-pseudo-Wissenschaftler sein, wenn er nicht erkennt, dass Schwebfliegen, Florfliegen, Wildbienen, ja sogar lästige Mücken und Bremsen kaum noch existieren, während man nach Viren, genauer gesagt nach Genveränderungen sucht, statt die Ursachen in allen unnatürlichen Einflüssen zu vermuten.
Betrachten wir uns die Krabbler und Umherflieger, dann erkennen wir deutlich, was Henk Tennekes mit der Irreversibilität der neurotoxischen Wirkungen durch Neonicotinoide beschreibt. Hat die Biene keinen Orientierungssinn mehr, ist sie hoffnungslos verloren. Auch auf dem Flugbrett abgesetzt, findet sie nicht den Weg in die Beute, nicht zur Tracht und stirbt. Während wir Menschen nach einer durchzechten Nacht regenerieren, haben die Bienen lebenswichtige Funktionen durch diese Nervengifte für immer verloren.
Viele Grüße
Re: Lobbytätigkeit der Pestizidhersteller
von Bienenwabe am 27.12.2012 21:00Hallo Cornelius,
insbesondere das Zusammenwirken der Imkerinstitutionen mit der Chemieindustrie ist ja das Übel.
Die Bieneninstitute wurden ürsprünglich mit dem Zweck gegründet, Pestizid bedingte Bienenschäden zu untersuchen. Als ich im letztem Jahr eine akute Bienenvergiftung hatte und das Bieneninstitut Kirchhain informierte, erhielt ich von Dr. Meixner, Kirchhain die Antwort:
Das Bieneninstitut Kirchhain ist nicht in der Lage, Bienen auf Giftschäden jedweder Art zu untersuchen, und auch nicht für diesen Bereich zuständig.
Nochmals der Zweck der Bieneninstitute: Prüfung von Pflanzenschutzmitteln auf Bienengefährlichkeit. Warum verweigern führende Mitarbeiter der Bieneninstitute per se die Hilfeleistung, obwohl sie dafür Eu-Fördergelder kassieren?
Weil diese den Lanwirtschaftsministerien untergeordneten Institute, bei Verfolgung ihrer ursprünglichen Bestimmung die Agrarpolitik der Länder unterlaufen würden. Es ist bereits seit langem klar, dass unser Honig nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben pestizidfrei ist, sondern in der Regel mehrfach mit Pflanzenschutzmittel kontaminiert wurde. Diesen Rechtsbruch kann man nur kaschieren, wenn die Toxizität auf Bienen und Nutzinsekten abgestritten wird.
Genau hier arbeiten die Helfershelfer der Bieneninstitute mit der Chemieindustrie Hand in Hand. Es werden unübersichtlich viele Krankheitsmodelle konstruiert, welche durch "Werbeetats" der Chemieindustrie der öffentlichen Meinung aufoktroyiert werden. Die Kammern stehen zwischen Landwirten und Industrie, sind aber auch auf die Vorgaben der Industrie angewiesen.
Die Meldungen der Imker über Bienenvergiftungen werden fernmündlich diagnostiziert. Da unsere Bienen an Varroa, Paralyse Virus, Kaschmirvirus, etc. leiden und man diese Parasiten und Genveränderungen in fast allen geschwächten Völkern findet, ist der Beweis erbracht und die "werten" Doktoren sitzen auf sicheren Arbeitsplätzen.
Glücklicher Weise haben sich die Bieneninstitute nur auf die Kaschierung von Bienenvergiftungen konzentriert. Ihre Thesen bekommen, anläßlich der Forschungsergebnisse zur Toxizität von Neonicotinoiden auf Hummeln und andere Nutzinsekten kurze Beine.
Viele Grüße