Die Rache der Schöpfung

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BienenHorst
Gelöschter Benutzer

Die Rache der Schöpfung

von BienenHorst am 27.12.2012 14:52

Seltsame Stille herrscht auf Wiesen und Weiden in weiten Teilen der USA. Obstbauern klagen über Ernteverluste, denn nur wenige Blüten wurden bestäubt.

Doku.cc

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cornelius

79, Männlich

  Arbeiterin

Honigbär

Beiträge: 92

Re: Die Rache der Schöpfung

von cornelius am 27.12.2012 17:55

Der Film den BienenHorst hier eingestellt hat sricht u. a. von :

Nach der aus Asien importierten Varroamilbe

Diese Milbe wurde nicht von irgendwen aus Asien eingeschleppt, sondern von dem namhaften Wissenschaftler Prof. Dr, Ruttner vom staatlichen Bieneninstitut Obeursell bewußt eingeführt. Damls haben wir, auch ich, gegen die Versuche mit der Varroamilbe protestiert. Wir wurden, genau wie heute anläßlich der Agrogentechnik, abgespeist mit der Versicherung das die Wissenschaftler alles im Griff haben.


Eines Tages wurden unsere Befürchtungen wahr, die mit der Milbe belasteten Schwärme flogen unkontrolliert auf und davon. Der Siegeslauf der Varromilbe nahm seinen  Lauf. Der liebe Professor Dr. Ruttner legte sein Amt nieder und verschwand in seiner Heimat Österreich.


Genau aus diesem damaligen Anlaß sehe ich alle Äußerungen, insbesondere der Bienenwissenschaftler, mit äußerstem Unbehagen und sind für mich nichts anderes als Ausreden der Pestizidhersteller.

Was der Neumann in dem Film behauptet ist purer Unsinn über den sich nur die Pestizidhersteller freuen dürften.

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Bienenwabe

58, Männlich

  Streckmade

Beiträge: 12

Re: Die Rache der Schöpfung

von Bienenwabe am 28.12.2012 10:34

Als Imker habe ich lange die Schuld am Bienenvolksterben in meiner Betriebsweise vermutet. Bis ich 2005 im Herbst 25 von 50 starken Jungvölkern an einen anderen Ort verbrachte und erleben musste, dass die zurück gelassene Hälfte der Bienenvölker binnen 2 Wochen leer geflogen waren.

Alle hatte die gleiche Behandlung und Betriebsweise erfahren, der Unterschied war eine Senftracht nach Zuckerrüben, die mit Clothianidin gebeitzt waren, welche die eine Hälfte der Völker eintrug.

Das schockierende war die Reaktion umliegender Imker, die gleiche Verluste erlitten hatten. Sie einigten sich auf Varroaschäden. Obwohl sie alle unterschiedlich gut behandelt hatten, hatten sie die selben Verluste.

Man darf aus Bescheidenheit gerne erst mal den Fehler bei sich selbst suchen. Wenn Vergiftungen offensichtlich sind, ist es eine Schande dies zu vertuschen. Ein Bienenvolk mag kompliziert sein, aber wenn ich meine Mädels seit 25 Jahren kenne, erkenne ich auch, was sich an Ihnen verändert. Wenn sie ihre Sinne nicht mehr gebrauchen können.

Noch mehr, als Imker sehe ich auf die anderen Fluginsekten, kenne ihre Fluggeräusche, ihre Anzahl, ihren jahreszeitlichen  Rhytmus.   

Es ist allzu deutlich, dass mit der Einführung der Neonicotinoide, die Zahl der Nutzinsekten dramatisch zurück gegangen ist und in Folge davon die Vogelpopulationen auch darunter leiden.

Wer das Bienensterben isoliert von den anderen Nutzinsekten betrachtet und pathologische Symptome der Bienenvölker als Begründung heraus fischt, fischt im Dunkeln. Wie blind, bzw. von seiner eigenen Unwissenheit überzeugt, muss ein junger Bienen-pseudo-Wissenschaftler sein, wenn er nicht erkennt, dass Schwebfliegen, Florfliegen, Wildbienen, ja sogar lästige Mücken und Bremsen kaum noch existieren, während man nach Viren, genauer gesagt nach Genveränderungen sucht, statt die Ursachen in allen unnatürlichen Einflüssen zu vermuten.

Betrachten wir uns die Krabbler und Umherflieger, dann erkennen wir deutlich, was Henk Tennekes mit der Irreversibilität der neurotoxischen Wirkungen durch Neonicotinoide beschreibt. Hat die Biene keinen Orientierungssinn mehr, ist sie hoffnungslos verloren. Auch auf dem Flugbrett abgesetzt, findet sie nicht den Weg in die Beute, nicht zur Tracht und stirbt. Während wir Menschen nach einer durchzechten Nacht regenerieren, haben die Bienen lebenswichtige Funktionen durch diese Nervengifte für immer verloren.

Viele Grüße

 

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Manne

73, Männlich

  Puppe

Beiträge: 23

Re: Die Rache der Schöpfung

von Manne am 28.12.2012 20:34

Herr Rosenkranz spricht davon, dass es in einem Jahr viel und im anderen Jahr weniger Milbenprobleme gäbe, wofür man aber keine Erklärung habe sowie vom Dominoeffekt, dessen Anfang von zeitg eingehenden Völkern ausginge.
Schließlich vermutete man einen Zusammenhang mit Viren, welche in der Gemeinschaft mit der Varroamilbe dramatische Auswirkungen auf die Bienen zeigten. Die Pathogenese ginge erst los, wenn die Milbe dazu kommt. Vielleicht sind die Wissenschaftler zu jung im Fach; aber auf alle Fälle sind sie hier orientierungslos. Milben und Viren kannten sich über gut zwanzig Jahre hinweg und es störte niemanden. Während dieser Zeit ertrugen die Bienenvölker auch noch ein Mehrfaches der heute als maximal erkannten Milbenbelastung.
Schließlich wurde das Drohnenbrutschneiden als wesentliches Entlastungskriterium bezeichnet. Sie seien ja nur zur Begattung notwendig und dafür reichten schließlich einige wenige aus...

Dazu erinnere ich mich an einen Vortrag von Dr. Siede:

...Nur das ungünstige Zusammentreffen einer Viruslast
mit Streßfaktoren führt zum klinischen Verlauf der Krankheit...


...Barrieren wie der Chitinpanzer oder die Darmwand sind, sofern sie intakt sind,
für Viren undurchdringlich...

Und wie wirken sich z.B. Ameisensäure und Oxalsäure auf den Chitinpanzer und die Darmwand einer Biene aus? 

Vielleicht sollte ein multifaktoriell entstandenes Ergebnis auch multifaktoriell untersucht werden...!








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be-cool-man

60, Weiblich

  Rundmade

Beiträge: 5

Re: Die Rache der Schöpfung

von be-cool-man am 29.12.2012 12:22

Hallo Manne,
ich bin zwar noch nicht lange beim Imkern, verschlinge aber so zimlich alles an Literatur und Filmen, die ich so finden kann. Ich bin genau deiner Ansicht, dass multifaktoriell untersucht werden muss, da es im Alltag ja auch so ist. Mir ist auch aufgefallen, dass entweder die Varroa oder der Imker schuld seien. Ich bin der Meinung das es die Kombination aus Pestiziten, Viren und anderen Umwelteinflüssen ist. Und evtl. die Zucht, da ja besondere Merkmale der Biene herausgezüchtet wurden.

Mir ist auch schon der Gedanke gekommen, dass wir uns selbst auch langsam aber sicher, wie unsere Bienen, vergiften. Aber das wird ja auch nicht erforscht gel. 

Grüße     

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Martin

61, Männlich

  Rundmade

Beiträge: 3

Re: Die Rache der Schöpfung

von Martin am 29.12.2012 20:42

Ich glaube auch, daß viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, daß aber die Neonicotinoide ein wichtiger Faktor sind. Es wird aber oft vom Bienensterben gesprochen oder wie Bienenwabe von betroffenen Nutzinsekten. Ich sehe das anders: Alle Insekten sind betroffen! Als ich vor dreisig Jahren den Führerschein machte, hatte ich nach längeren Strecken immer Unmengen aufgeprallter Insekten auf der Windschutzscheibe und mußte diese oft putzen. In den letzten Jahren bleiben die Scheiben sauber und ich glaube nicht, daß es daran liegt, daß mein jetziges Auto viel windschnittiger ist, als mein erstes damals. Die Beobachtung der fehlenden Insektenopfer auf den Windschutzscheiben haben viele meiner Bekannten gemacht, auch bei Fahrten in Waldgebieten, wo Neonicotinoide ja meines Wissens nicht zum Einsatz kommen. Ich denke, daß da viele negative Faktoren zusammen kommen, die einzeln harmlos sein mögen, aber in Kombination langfristig genauso tödlich sind, wie die Neonics als Einzelfaktor zweifellos sind.

Liebe Grüße,

Martin

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cornelius

79, Männlich

  Arbeiterin

Honigbär

Beiträge: 92

Re: Die Rache der Schöpfung

von cornelius am 29.12.2012 21:49

Die Beobachtung der fehlenden Insektenopfer auf den Windschutzscheiben haben viele meiner Bekannten gemacht, auch bei Fahrten in Waldgebieten, wo Neonicotinoide ja meines Wissens nicht zum Einsatz kommen

Hallo Martin,


Deine Beobachtungen sind völlig korrekt. Mit eiiner kleinen Ausnahme: auch in Waldgebieten werden Neonicotinoiden eingesetzt. Das geschieht meistens per Hubschraubereinsatz. Abgesehen mal von der Pestizidabdrift aus ackerbaulich genutzen Flächen. Von der Gülleausbringung ganz zu schweigen.

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